Leopardgecko Nachzuchten - Leopardgecko - Kolonie - Der Leopardgecko
Der Leopardgecko – lat. Eublepharis macularius
 
Verbreitung:
 Topographische Karte Pakistan, Indien, Afghanistan
 
eublepharis angramainyu - von Südwestiran über den nördlichen Irak bis Nordsyrien in Höhenlagen zwischen 300 und 1.000 m über NN
eublepharis hardwickii - Bangladesch, Ostindien 
eublepharis macularius afghanicus - Einzugsgebiet des Kabul River um Jalabad (Nordostafghanistan)
eublepharis macularius fasciolatus - Küstenregion um Hyderabad, und Federal District (Südostpakistan)
eublepharis macularius fuscus - Küstenregion nördlich von Bombay (Westindien) 
eublepharis macularius macularius - vom Salt Range bis Lahore,Punjab (Nordostpakistan)
eublepharis macularius montanus - Gebirgszug zwischen Bela und Quetta,Distrikte Sibi und Quetta (Süd-  bis Zentralpakistan)
eublepharis macularius smithi - Region um New Delhi (Nordindien)
eublepharis turcmenicus - Grenzgebiet zwischen Iranund Turkmenistan, nördlich und südlich des Kopet-Dagh-Gebirges
 
Diese Verbreitungsangaben sind lediglich als Anhaltspunkte zu betrachten, da die Grenzen zwischen den einzelnen Verbreitungsgebieten noch einiger Untersuchung bedürfen.
 
Das Terrarium:
Das Terrarium muss als Trockenterrarium mit Steinaufbauten eingerichtet werden, diese dürfen allerdings nicht einfach auf den Kies gelegt werden, da der Leopardgecko gerne mal gräbt (vor allem bei der Eiablage), auch sollte der Steinaufbau selbst vor einstürzen gesichert sein. Wer Fläche dazu gewinnen möchte, baut sich eine Kletterrückwand. Die Vergesellschaftung mehrerer Männchen ist nicht möglich, da die Männchen untereinander sehr streitsüchtig sind, was nicht selten zum Tod eines der Tiere durch Stress und Wunden führen kann. Mann sollte aber mehrere Weibchen mit einem Männchen zusammen pflegen, in der Natur leben kleine Kolonien zusammen mit mehreren Weibchen. Man muss sich aber dabei im Klaren sein, daß man während der Paarungszeit einige Jungtiere bekommt, die man nicht mit den Eltern verpaaren kann, ansonsten entsteht Inzucht, was häufig zu Fehlbildungen führen kann.
Der Bodengrund sollte mit 3 bis 7mm gekörnten Feinkies bedeckt werden, Sand ist nicht ratsam, erkann zum Darmverschluß und damit zum Tod führen. Man sollte darauf achten, keinen Quarzsand zu verwenden, da dieser zu Verletzungen im Darmtrakt durch seine ziemlich kantige Eigenschaft führen kann. Bei Jungtieren führt vor allem der feine rote  Namibia –Sand zu Häutungsproblemen, da dieser die Zehen verklebt. Dies kann nach einiger Zeit zum absterben der Zehen führen, diese Erfahrungen musste ich schon selber machen. Bei der Häutung frisst der Gecko seine alte abgestreifte Haut, dadurch nimmt er wertvolle Stoffe wie z.b. Kalzium und viele mehr wieder in seinem Körper auf.
 Da der Leopardgecko auch in freier Natur in einem kleinen Verbund lebt, haben sie eine sehr gute Angewohnheit mitgebracht, alle Tiere koten meist an eine Stelle, was sehr praktisch ist, man kann ihn besser entfernen.
Die Tagestemperatur sollte bis 30°C und nachts um 24°C betragen. Eine Heizung ist im höchsten Sommer nicht zwingend, diese Erfahrungen muss man selber machen, je nach Standort des Terrariums. Da der Leopardgecko in freier Natur ein dämmerungs-nachtaktives Tier ist, wird zum Überleben keine UV- Bestrahlung benötigt, was nicht heißt, dass sie gar kein Licht benötigen, denn es soll auf jeden Fall Tag und Nacht simuliert werden, schaltbar durch eine Zeitschaltuhr. Ich selber benutze UV-Lampen, was ich auch anderen Leuten empfehlen würde, es regt unter anderem den Stoffwechsel und die Vitaminbildung an und sorgt für gesunde Tiere. Im Winter habe ich eine Raumtemperatur von ca. 16 Grad, durch die Lampe eine Temperatur von 16-19 Grad, beste Bedingungen zur Überwinterung. Der Leopardgecko kann durchaus ein Alter von über 20 Jahren erreichen.
 
Nahrung:
Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Schaben (Futterinsekten müssen wegen des hohen Phosphor-Gehalts mit Mineralpräparaten aufgewertet werden), in maßen Zohopas und Mehlwürmer (sie sind sehr fetthaltig, zu viel kann zur Leberverfettung führen), 1 X im Monat eine Minni- Babymaus (nur frisch geborene kleine ohne Haare und auch nur an adulte größere Tiere), ist aber nicht zwingend notwendig. Was allerdings fast unerlässlich ist, sind Mineralstoff- und Vitaminpräparate mindestens 1 X wöchentlich, vor allem bei Jungtieren.
 
Die Überwinterung:
Die Winterruhe bei 15°C bis 18°C in der Zeit von November bis Ende Februar halten. Die Winterruhe sollte eingehalten werden, um Wachstum, Stoffwechsel und das allgemeine Wohlbefinden der Tiere zu gewährleisten, auch führt es zu besserer Paarungsbereitschaft. Die Nahrungsaufnahme in diesem Zeitraum wird zum Teil ganz eingestellt. Wichtig ist, dass der Fettschwanz der Tiere vor der Winterpause schön dick ist und nicht während dieser Zeit zu dünn wird.
 
Die Farbzucht:
Zur Zeit kann man die folgenden sieben Gruppen benennen, mit denen fast alle Mutationen des Leopardgeckos erfasst werden können:
- wildfarbene Gruppe (nominat)
- High - yellow Gruppe (sehr intensives gelb)
-Tangerine Gruppe (sehr hoher orange - Anteil) Tangerine carrottail nennt man Tiere mit mindestens 1/3 Orangeanteil am Schwanz
- Amenalistic - Gruppe (Albino mit 3 Farbformen: Tremper Albino, Rainwater Albino, Bell Albino
-Leuzistic - Gruppe (weiße Tiere mit schwarzen oder blauen Augen,)
- Blizzard - Gruppe (schmutzig - weiß über gelblich - weiß bis rein - weiß)
- Anerythristic  - Gruppe, auch snow genannt (damit ist der Verlust des Rotpigments gemeint)
         - Snow - weiße Grundfärbung mit schwarzen Punkten am ganzen Körper
         - Mack Snow  - blass gelbe Grundfärbung mit schwarzen Punkten am Köper
Einige wichtige Zusatzbegriffe sind
Hypomelanismus ( Hypo = fast kein schwarzer Farbstoff vorhanden) (oder Super Hypo = gar kein schwarz)
jungle / striped (= Längsstreifen oder Querbänder quer über den Körper)
carrottail (= ein Tier das durchweg gelb - orange gefärbt ist und einen dunkelrot gefärbten Schwanz hat)
Carrothead Carrottail Super Tangerine Jungle Giant Albino                                                                       Super Hypo Tangerine Carrottail Baldy
Ein Albino ist nicht schneeweiß, sondern ihm fehlen die schwarzen Farbpigmente (Melanin), unverkennbar ist er an den roten Augen zu erkennen. Der Blazing Blizzard ist an seinen Albino-roten Augen zu erkennen. Die Färbung von Jungtier- zu Adultstadium ändert sich ständig, Überraschungen, besonders nach der Umfärbung sind stets möglich und nicht immer vorhersehbar.
Die Paarung:
Die Paarung setzt nach der Winterruhe gegen März ein und dauert bis September. Das Männchen geht bei der ganzen Sache nicht gerade zimperlich um, wildes beißen ist sehr oft der Fall, um das Weibchen zu fixieren.
Das Weibchen vergräbt die Eier nach einer Trächtigkeit von 10 -20 Tagen
 an feuchten Plätzen im Bodengrund, gerne unter großen Steinen oder ähnlichem. Am besten bewährt sich eine kleine lichtundurchlässige Kunststofftube mit Loch im Deckel und mit ungedüngtem Torf/Sand/Kies- Gemisch gefüllt, den man leicht feucht hält.
 Mindestens 1 Tag vor der Eiablage nimmt das Weibchen keine Nahrung mehr zu sich und fängt an im Terrarium zu graben, das ist der sichere Beweis für ein baldiges ablegen der Eier.
Bei einer Aufzuchtstemperatur von 26,8 bis 28,5°C schlüpfen nach ca. 40 bis 60 Tagen (kann in Einzelfällen sogar bis zu 80 Tagen dauern) fast ausschließlich weibliche Jungtiere. Eher männliche Jungtiere schlüpfen bei einer Aufzuchtstemperatur von 31,5°C. Bei einer Temperatur von  29°C kann man davon ausgehen eine Weibchen- Männchenverteilung von 70 : 30 zu erzielen. Nach  über einem Jahr erreichen die Jungtiere die Geschlechtsreife. Die Lebenserwartung liegt bei etwa 15Jahren oder länger. Wenn man nur 1 Weibchen und 1 Männchen halten möchte, empfiehlt es sich unmittelbar nach jedem Gelege das Männchen für 2 Wochen in Einzelhaltung zu geben, da dieser das Weibchen ständig während der Paarungszeit bedrängt. Er merkt kurz nach der Eiablage ganz genau, wann er wieder am Zug sein kann. Das Weibchen kann innerhalb eines Monats ein Gelege produzieren mit 1-2 Eier, meistens sind es aber 2. Deshalb ist eine Ruhepause für die Weibchen sehr wichtig um Mineralstoffe und Kraft zu tanken, sie sind ja nicht als lebende Fabrik geboren. Ohne Pausen produziert das Weibchen Eier mit einer sehr dünnen Eierschale, bei der die Zeitigung der Eier ganz schnell auf 80 Tage klettern kann, die Entwicklung der Jungtiere steht also nicht unter guten Sternen, kann sogar in Einzelfällen zu Fehlbildungen oder abgemagerten Jungtieren führen, welche die Nahrungsaufnahme verweigern und sterben.
Die Jungtieraufzucht:
Nach ca. 1 -2 Stunden sind die Eier meist ein wenig ausgehärtet und können in den Inkubator überführt werden, die Eier sollten dann mit einem Bleistift oben gekennzeichnet und nicht mehr gedreht werden, dies kann nach ca. 24 Stunden zum absterben des Embryos führen. Nicht befruchtete Eier kann man beim schieren (durchleuchten der Eier mit Kaltlicht) recht gut erkennen, sie sind gelb, befruchtete Eier eher rosa, sehr gut kann man schon am 2.- 3. Tag die feinen Adern entlang der Eierinnenwand erkennen. Mit der Zeit nimmt das Ei Wasser auf und nimmt ca. 2/3 an Masse zu. Bei gleich bleibender Temperatur von am besten 29°C wird das Ei kurz vor dem Schlupf zum schwitzen anfangen, dann wird das Jungtier mit seinem Eizahn die weiche Schale aufschlitzen und schlüpfen. Die Abnabelung des Dottersackes passiert bereits im Ei oft während des Schlupfvorganges, deswegen keine Geburtshilfe betreiben, der Natur ihren Lauf lassen ist der beste Weg. Eine Sunde später nach dem Schlupf sollte man das Tier entnehmen und in ein separates Jungtieraufzuchtsbecken in kleinen Gruppen mit Wasserschale und Versteckmöglichkeiten überführen. Ganz wichtig ist Vitamine und Kalk während des Wachstums, viel mehr als bei den alten Tieren, Vitaminmangel kann zu Häutungsproblemen, Knochenverkümmerungen und anderen Krankheiten führen, die meist zum Tod führen. Die Jungtiere werden sich nach ca. 5 Tagen das erste mal häuten und damit die Nahrungsaufnahme (kleine Heimchen) beginnen. Ab dem Zeitpunkt kann man fast wöchentlich große Unterschiede in Gewicht, Größe und Färbung erkennen. Agressive Tiere müssen aus der Gruppe entnommen werden und entweder in eine andere integriert oder einzeln gehalten werden. Nach ca. 6 Monaten lassen sich relativ sicher die Geschlechter unterscheiden, spätestens dann dürfen keine Männchen untereinander gehalten werden. Die Entwicklung der Geschlechtsorgane kann sich in zwei Punkten verzögern: Stress in der Gruppe, Unterdrückung bei z.b. zwei Männchen oder der niedrigeren Temperatur bei der Winterruhe, das Wachstum ist dann sehr eingeschränkt. Temperaturen im Inkubator über 30 Grad führen oft zu agressiven Weibchen, mit ihnen lässt es sich schlechter züchten und bringen Unruhe in die Kolonie.

Inkubator                                                                               Befruchtete Eier
Schwitzende Eier (kurz vor dem Schlupf)                               Jungtier beim Schlupf (ritzt mit Eizahn die Schale auf)
 
Abnabelung des Dottersackes (passiert bereits im Ei             Jungtiere nach dem Schlupf
 während des Schlupfes, deshalb keine Geburtshilfe
 leisten).
Vitamin-Kalkpräparate verwenden                                   Jungtiere in einem separaten Terrarium die ersten 2 -3 Wochen halten
 
Allgemein:

Unterordnung:
  Echsen (Sauria)
Zwischenordnung:
  Geckoartige (Gekkota)
Familie:
  Lidgeckos (Eublepharidae)
Unterfamilie:
  eigentliche Lidgeckos (Eublepharidae)
Gattung:
  Leopardgeckoartige (Eublepharis)
Art:
  Leopardgecko (Eublepharis macularius) sechs Unterarten
Leopardgeckos sind in der Lage, schlangenähnliche Zischlaute auszustoßen und grunzende Laute von sich zu geben, dies geschieht aber meistens nur bei frisch erworbenen adulten oder Jungtieren, die in ihrer neuen Umgebung noch nicht eingewöhnt sind und Fluchtverhalten aufweisen. Leopardgeckos sind wie andere Echsenarten in der Lage, ihren Schwanz abzuwerfen, wenn dies einmal geschieht, wächst dieser nicht mehr richtig nach (siehe Bildergalerie unter Leopardgecko). Der Leopardgecko ist im Allgemeinen ein sehr leicht zu haltendes Reptil, welches sehr neugierig und zahm werden kann. Schon nach wenigen Tagen legt er meist seine Scheu ab und beginnt erwartungsvoll auf der Hoffnung nach Futter vor der Scheibe sitzend zu warten, bis jemand den Raum betritt. Aber man sollte sich immer im Klaren darüber sein, dass man sich bei solch einer Anschaffung eine gewisse Verantwortung aufbrummt, der man sich nicht entziehen kann. Deshalb sollte man sich (egal was für ein Tier) ganz genau überlegen solch ein Tier anzuschaffen, nur bei wirklicher Liebe zu solch einem Hobby. Die Haltung und Vermehrung von Reptilien ist eine große Unterstützung  zum Arterhalt, da diese immer mehr mit ihrer Umwelt zu kämpfen haben und aussterben, den Wildfang dämmt es ein.

Hier bekommt ihr das perfekte Terrarienzubehör

 

Zum Seitenanfang